Die sinnvolle Funktionserweiterung bestehender Assistenzsysteme
Beschleunigen, bremsen, Abstand einhalten, lenken, Spur halten – der Active Drive Assist 2 bedeutet einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zum automatisierten Fahren mit Omnibussen.
Der Active Drive Assist 2 unterstützt den Fahrer durch die Kombination verschiedener Assistenzsysteme aktiv beim Abstand- und Spurhalten. Das System kann das Fahrzeug bremsen, beschleunigen und durch aktive Lenkbewegungen in der Spur halten. Dazu verbindet er die Funktionen der einzelnen Systeme auf einzigartige Weise und ermöglicht so bereits heute teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen.
Beim Active Drive Assist 2 arbeiten alle Assistenzsysteme Hand in Hand und unterstützen einander: So agiert der Active Drive Assist 2 nach den Vorgaben des Predictive Powertrain Control (PPC), um eine möglichst wirtschaftliche Fahrweise sicherzustellen. Für die Längs- und Querführung des Fahrzeugs nutzt das System funktionale Erweiterungen, basierend auf dem bewährten Abstands-Regel-Tempomat (ART) und dem Spurassistenten. Außerdem greift der Active Drive Assist 2 bei der Erfassung des vorausfahrenden Verkehrs auf die gleiche weiterentwickelte Radar- und Kameratechnologie wie der Active Brake Assist 5 (ABA 5) zurück. Zusätzlich ist eine Emergency Stop Funktion implementiert. Diese bringt das Fahrzeug durch eine moderate, automatisierte Bremsung zum Stillstand, wenn der Fahrer nicht mehr reagiert.
Ein wesentlicher Baustein des Active Drive Assist 2 ist die aktive Querführung innerhalb der Fahrspur durch den aktiven Lenkassistenten und die Verbindung mit der Längsführung des Abstands-Regel-Tempomaten (beschleunigen/bremsen/Abstand einhalten) durch die Fusion von Radar- und Kamerainformationen. Mit dem aktiven Lenkassistenten hält der Active Drive Assist 2 den Omnibus bei aktiviertem ART zusätzlich durch kontinuierliche Lenkeingriffe auf einer vom Fahrer einstellbaren Soll-Position innerhalb der Fahrspur. Der Fahrer kann zwischen drei Einstellungen wählen: Entweder fährt der Omnibus exakt mittig in der Fahrspur oder, abhängig von der Breite der Fahrspur, leicht um zehn bis 20 Zentimeter nach links bzw. nach rechts versetzt. Das System entlastet somit den Fahrer erheblich, indem es ihm einen Großteil der fortlaufenden kleinen Lenkkorrekturen für die Spurhaltung abnimmt. Ebenso wie der ART ist die aktive Querführung durch den aktiven Lenkassistenten über den gesamten Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 100 km/h des Reisebusses aktiv. Voraussetzung für das System: Die Fahrspur muss auf beiden Seiten deutlich erkennbar durch Linien markiert sein. Der Active Drive Assist 2 wurde für Fahrten auf Autobahnen und autobahnähnliche Straßen entwickelt, deshalb ist eine Mindest-Spurbreite erforderlich. Wenn Systemgrenzen wie z.B. unklare Fahrbahnmarkierung, zu schmale Spur, zu enge Kurvenradien erreicht werden, wird das System passiv. Dies wird begleitet durch eine Warnung an den Fahrer, signalisiert durch eine entsprechende Anzeige im Cockpit. Umgekehrt signalisiert ein grünes Lenkradsymbol im Zentraldisplay dem Fahrer, dass der aktive Lenkassistent den Fahrer bei der Querführung des Fahrzeugs unterstützt. Wenn der Fahrer nicht vom Active Drive Assist 2 unterstützt werden möchte, kann er das System abschalten. Nach dem nächsten Einschalten der Zündung ist das System automatisch wieder bereit. Dies gewährleistet größtmögliche Sicherheit durch maximale Einsatzhäufigkeit des aktiven Spurassistenten. Der Fahrer bleibt trotz der Unterstützung durch den Active Drive Assist 2 immer in der Verantwortung. Sollte er die Hände vom Lenkrad nehmen, erfolgt eine Warnkaskade entsprechend den gesetzlichen Vorgaben (Hands-Off Warnkaskade). Nach 15 Sekunden warnt das Assistenzsystem mit einer gelben, danach mit einer roten Anzeige in der Instrumententafel und zusätzlich mit akustischen Warnungen in immer kleineren Abständen bis zum Dauerton. Sind seit Beginn der Hands-Off Warnkaskade 60 Sekunden verstrichen, ohne dass der Fahrer die Hände zurück ans Lenkrad gelegt hat, wird die Emergency Stop Funktion aktiviert. Diese leitet eine Geschwindigkeitsreduzierung ein, indem für 1 Sekunde das Gas weggenommen wird. Daran schließt sich dann die Geschwindigkeitsreduzierung an. Die Emergency Stop Funktion übernimmt nun innerhalb der Systemgrenzen die Kontrolle des Fahrzeugs, um es in der Spur zu halten. Es werden die Scheinwerfer und 5 Sekunden vor Beendigung der Hands-Off Warnkaskade die Warnblinkanlage aktiviert, um den rückwärtigen Verkehr zu warnen und das Fahrzeug wird moderat bis zum Stillstand abgebremst. Kurz vor dem Stillstand des Fahrzeugs schaltet das Getriebe auf „N“, um ein Wiederanfahren zu verhindern. Steht das Fahrzeug, wird die elektrische Feststellbremse aktiviert und die Warnblinkanlage blinkt weiter. Die Scheinwerfer gehen wieder zurück auf den zuletzt eingestellten Zustand. Der Fahrer wird während des Eingreifens der Emergency Stop Funktion kontinuierlich durch einen akustischen durchgehenden Piepton und eine optische Warnungen im Display über den Nothalt und die Übersteuerungsmöglichkeit informiert und kann den Vorgang durch einem Kickdown abbrechen. Die Längsführung des Fahrzeugs übernimmt weiterhin der bewährte Abstands-Regel-Tempomat, gegebenenfalls in Verbindung mit dem vorausschauenden Tempomaten Predictive Powertrain Control (PPC). Der Abstands-Regel-Tempomat bremst den Omnibus ab, wenn er auf ein vorausfahrendes Fahrzeug zu nahe auffährt, er beschleunigt ihn im Anschluss wieder bis zu der vom Fahrer eingestellten Geschwindigkeit. Bei Bedarf bremst der Abstands-Regel-Tempomat den Omnibus sogar mit Teilbremsungen bis zum Stillstand ab.
Die aktive Querführung durch den aktiven Lenkassistenten ist über den gesamten Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 100 km/h des Reisebusses aktiv. Bei Sonderzulassungen, etwa für die Polizei oder für definierte Exportmärkte auch bis 120/125 km/h. Hinweis: Auch bei deaktiviertem Aktiven Lenkassistent ist der Aktive Spurhalte-Assistent ab einer Geschwindigkeit > 60 km/h aktiv, solange der Spurhalte-Assistent aktiviert ist und Fahrbahnmarkierungen von der Kamera erkannt werden.
Hoher Entlastungskomfort und entspanntes Fahren, gerade in stressigen Situationen Erhöhte Sicherheit, vor allem auf langen Strecken und beim Staufolgefahren In Kombination mit PPC begünstigt der Active Drive Assist 2 eine wirtschaftliche kraftstoffsparende Fahrweise Schont die Kondition des Fahrers Verhindert unbeabsichtigtes Verlassen der Fahrspur Automatischer Nothalt, wenn beim Aktiven Lenkassistent keine Fahreraktivität erkannt wird.